GTEV Siegsdorf

Adventliches Singen & Musizieren

Jetzt konn in Siegsdorf s‘Christkindl kemma

Das 29. Adventsingen des GTEV Siegsdorf stand wieder unter einem karitativen Stern – Unterstützung für zwei Familien.

Siegsdorf. „Solang s’Adventsingen vom Trachtenverein ned war, kimmt s’Christlkind bei uns ned“. Mit seiner überzeugten Feststellung, die noch kurz vor dem Eintreten in die Pfarrkirche Maria Empfängnis fiel, traf ein bekannter Siegsdorfer Trachtler  den sprichwörtlichen Nagel auf den Kopf. Denn seit fast drei Jahrzehnten, lädt der GTEV Siegsdorf  immer am dritten oder vierten Adventsonntag zum Adventlichen Singen und Musizieren in die Pfarrkirche Siegsdorf ein. Und so war es heuer bereits zum 29. Mal, dass sich die Zuhörer in der vollbesetzten Pfarrkirche an den herrlichen Klängen, am zu Herzen gehenden Hirtenspiel und den tiefgründigen Texten von Sprecher und Organisator Franz Krammer erfreuen konnten. Pfarrer Thomas von Rechberg bezeichnete in seinem Grußwort die Veranstaltung als einen Höhepunkt im Jahresablauf,  zumal durch die Musik die Größe Gottes noch stärker zum Ausdruck komme.
Dies untermauerte gleich zur Eröffnung des musikalischen Reigens das Rembras-Quintett mit einer majestätischen Intrada, die wie ihre weiteren Bläsersätze den abgedunkelten Kirchenraum bis in den letzten Winkel ausfüllten. Die Gruppe um Regina und Bernhard Koch aus Inzell formiert sich aus erfahrenen Blasmusikanten, die in Palling, Nußdorf und Siegsdorf daheim sind. Die aneinandergereihten Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen lösen ganz einfach das Rätsel um den Herkunftsnamen des Ensembles.
Bedeutend leisere Töne schlug die Lenzensberg Soatnmusi an, die noch schnell vor Weihnachten an den „Kalterer See“ entführte und mit dem „Menuett von  1997“ und dem „ScheWei-Boarischen“ klangliche Akzente setzte. Zu den vier Frauen Christine Ober (Zither), Sabine Reiter (Gitarre), Karin Schroll (Harfe), Musikwartin Michaela Geisreiter (Hackbrett) gesellte sich Flori Seestaller als Kontrabassist.

 
  • Adventssingen 2019
 
Zum ersten Mal dabei, ließ sich der Familiengesang Koch aus Inzell mit interessanter Klangfarbe hören. Tochter Elisabeth (Erste Stimme), Mutter Anni (Zweite Stimme), Schwiegersohn Hubert (3. Stimme) und Enkel Korbinian mit ergänzendem Bass verschmolzen in feinfühliger Tonsprache bei ihren Liedern wie dem „Langsam kimmt d’Nacht daher“, „S’Gebot ist ausganga“ oder dem selten gehörten „Ein Ilgen ist entsprossen“, in dem die Reinheit Mariens und die Liebe Gottes gepriesen wird.

In der „Aktivenmusi“ haben sich junge musikalische Eigengewächse aus dem Verein zusammengefunden, ein hörenswertes Zeichen für gepflegte Musikalität bei den Siegsdorfer Trachtlern.  Magdalena Buchner, Martin Geisreiter sowie die Brüder Josef und Wasti Döpper fügten sich mit jugendlicher Spielweise bestens in den Ablauf ein und überzeugten bei ihren dargebotenen Stückln.

Kurzfristig eingesprungen für eine andere Gruppe sind die Siegsdorfer Sänger mit Hans Binder, Sepp Berthold, Hans Ramstötter und Sigi Brandl, wofür ihnen besonders gedankt wurde. Begleitet wurde das Quartett von Peter Graspeuntner an der Zither und Franz Dunst mit der Kontragitarre. Sie stimmten in perfekter Polyphonie Lieder an wie „In Nacht und Dunkel liegt die Erd“, „Maria Jungfrau voller Ehr“ oder „Mitten im Winterschnee“.
Erfrischend und als willkommene Auflockerung spielten sich fünf Hirten auf dem Weg nach Bethlehem in die Herzen der Zuschauer. Sophia, Theresa, Hannes, Miche und Thomas aus der Jugendgruppe brachten das Hirtenspiel aus der Feder von Franz Krammer erstmals nach fast  25jähriger Pause  wieder beim adventlichen Singen und Musizieren zur Aufführung.
Zwischen die musikalischen Darbietungen streute Franz Krammer in bester Chiemgauer Mundart Texte mit Tiefgang, die zum Nachdenken und Innehalten anregten. Besonders die raffiniert pointierte Verkündungs-Parallele zwischen Miriam aus dem Heiligen Land und der Studentin Maria aus München ging wie Nadelstiche unter die Haut.

Spätestens nach dem gemeinschaftlich gesungenen Sterzinger Andachtsjodler bewahrheitete sich der Ausspruch des erwähnten Siegsdorfer Trachtlers in der Gewissheit, dass in Siegsdorf heuer das Christkindl ganz bestimmt kommt.
Mit dem Spendenerlös an den Verein „Siegsdorfer Helfen“ wurden zwei Familien aus der Region unterstützt, deren Kinder schwer erkrankt sind oder an körperlicher Einschränkung leiden, der dritte Teil ging an die Bürgerhilfsstelle im Landratsamt Traunstein.

 
Herzlichen Dank allen Mitwirkenden und Spendern
Weil wieder einmal, wie schon so oft, alle Mitwirkenden auf eine Aufwandsentschädigung verzichteten, konnten Musikwartin Michaela Geisreiter und Sprecher Franz Krammer aus dem Spendenerlös jeweils 660 Euro übergeben.
 
(Text & Fotos: Ludwig Schick, Franz Krammer)
 
 
 
 
 
 

Advent is a Leucht´n – a Liacht in da Nacht
Stimmungsvolles „Adventliches Singen und Musizieren“ in Siegsdorf

Stimmungsvolle, erstklassige adventliche Volksmusik und Texte in bayerischer Mundart zum Nachdenken über das große Wunder der „Menschwerdung Gottes“ zeichneten das 28. Singen und Musizieren des GTEV Siegsdorf in der adventlich geschmückten Siegsdorfer Pfarrkirche aus.

„Advent is a Leucht´n – a Liacht in da Nacht“ hieß es beim ersten Lied der Sängerinnen des Nußdorfer Dreiklang und auch Sprecher Franz Krammer hatte seine gut gewählten Texte und Geschichten unter dieses Motto gestellt. Annemarie und Irmgard Schauer und Franziska Heistinger als Nußdorfer Dreiklang streuten auch mit „Is Finster drauß´t und Kalt“, „Auf, auf gschwind, Maxl“ und „Langsam kimmt d´Nacht daher“ vorweihnachtliche Gedanken in den feierlichen Kirchenraum. Mit ihren feinen Frauenstimmen kontrastierte bestens der kräftige Dreiklang der Stoaner Sänger aus Traunstein. Christa und Sepp Steiner, sowie Reinhold Steiger wanderten mit „Die Alte Prophezeihung“, „Vor mir brauchst di net Fürchten“, „Oh du mei Simma“ und „O Wunder über Wunder“ durch das Weihnachtsevangelium. Begleitet und feinfühlig untermalt wurden die Lieder der beiden Gesangsgruppen von Rosa Janka an der Harfe und Sebastian Siglbauer (Ziach).

  • Adventsingen 2018

Mit warmen harmonischen Bläserweisen umrahmten die „Trumpf oder Kritisch Weisenbläser“ die adventliche Stunde. Sensibel und hochmusikalisch fügten sich die jungen Burschen (Heini Aicher und Martin Mösenlechner – Flügelhörner, Korbinian Schneider – Basstrompete, und Valentin Gafus – Ventilposaune), die der Hochberger Markus Schroll (Tuba) mitgebracht hatte, dem stimmigen Konzept an. Für die leiseren musikalischen Töne sorgten die Leitnhax Musi und das „Bucheckerl Gitarrentrio“. Elisabeth Bachmayer, Elisabeth Daxenberger und Sebastian Döpper ließen mit ihren Gitarren mit Melodien wie „Adagio“ oder „Rondeau“ klassische Klänge einfließen und rundeten ihren Anteil mit einer „Hirtenmusik aus Oberösterreich und der „Andachts-Weis“ ab. Das sich auch die Ziach bestens für den Einsatz im Kirchenraum eignet unterstrichen die Melodien der Leitnhax Musi. Thomas Buchöster mit der steirischen Harmonika, Hanse Krammer an der Zither und Maria Mader an der Gitarre eröffneten ihren Part mit der „Voglauer Weis“ einem „Menuett“ und „Zum Wohlfühlen“, bevor beim „A blüahrada Apfebaam“ die Zither auf wunderbarste Weise den Kirchenraum zum Klingen brachte.

Franz Krammer hatte wie gewohnt passende Texte in Chiemgauer Mundart vorbereitet, die sich mit dem „Wunder der Menschwerdung Gottes“ beschäftigten. Unterstützt wurde er dabei von Theresa Gutsjahr, Magdalena Fernsebner und Sophia Oberauer. Die drei Dirndl aus der Trachtenjugend überraschten mit klaren gut verständlichen Worten bei ihren selbstbewusst in Mundart vorgetragenen Geschichten: „Zwiegespräch mit dem Jesuskind“, „Da Weihnachtsnarr“ und
„Der Wolf an der Krippe“.

Mit dem „Boarischen in C“ der Leitnhax Musi in den Sprecher Franz Krammer einen letzten Gedanken vom „Weihnachtsliacht“ einfließen ließ, und „A kloa vadraht´s Vogei“ des Gitarrentrios klang das stimmige Singen und Musizieren langsam aus. Dem Einspiel der Weisenbläser zum Andachtsjodler schlossen sich alle Mitwirkenden und Besucher freudig an und erfüllten die Pfarrkirche „Maria Empfängnis“ mit ihrem gemeinsamen Klang.

Herzlicher Applaus dankte den Sängern, Musikanten und Sprechern für ein stimmungsvolles „Adventliches Singen und Musizieren“ mit dem die Trachtler aus den gesammelten Spenden den Besuchsdienst des Alten- und Pflegeheim Siegsdorf unterstützen können.